Montag, 24. August 2009

"Kaufmann des Todes"


Original Artikel von Spiegel Online
Ein Bundesgericht entscheidet in dieser Woche, ob eines der düstersten Kapitel der Bush-Ära neu beleuchtet wird: Ehemalige Mitarbeiter der Firma Blackwater wollen über das Schattenreich der privaten Söldnerarmee auspacken.

Im Präsidentschaftswahlkampf hat Susan Burke den Kandidaten Barack Obama unterstützt. Doch seit der neue Mann im Amt ist, gehen ihre Meinungen weit auseinander.

Obama will die Exzesse aus der Zeit seines Vorgängers George W. Bush ruhen lassen. Die Anwältin will sie aufarbeiten. Er vermeidet bisher eine Antwort auf die Frage, ob im Krieg gegen den Terror demokratische Grundrechte außer Kraft gesetzt wurden. Sie will zur Aufklärung genau dieser Frage beitragen. Er schaut nach vorn. Sie schaut zurück.
Und was Susan Burke im Rückspiegel sieht, sieht hässlich aus. 17 Tote, darunter Frauen und Kinder, liegen auf dem Nisur-Platz in Bagdad, umgebracht am 16. September 2007 von Söldnern der privaten amerikanischen Sicherheitsfirma Blackwater. Sie sieht den Blackwater-Mitarbeiter Andrew Moonen, der nach einer Weihnachtsfeier im Jahre 2006 schwerbewaffnet durch Bagdad zieht und grundlos einen Mann erschießt. Sie hört den Schuss, abgefeuert aus einem Blackwater-Hubschrauber, der am 9. September 2007 auf dem Wathba-Platz in Bagdad das Leben eines Unschuldigen beendet. Vor allem aber sieht sie Erik Prince, den Gründer und Ex-Firmeninhaber von Blackwater.

In ihrer Klageschrift nennt sie ihn "einen Kaufmann des Todes". Eine "Firmenkultur der Gesetzlosigkeit und der Unverantwortlichkeit" habe der heute 40-Jährige geschaffen. In seinem Imperium sei der "exzessive und unnötige Gebrauch von Schusswaffen" an der Tagesordnung. Sie spricht von "Kriegsverbrechen". Ein Bundesgericht in Alexandria, Virginia, muss jetzt darüber entscheiden, ob es diese Zivilklage annimmt...

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