Samstag, 13. Februar 2010

Banken-Mafia und Griechenland Rettung

Von Michael Mross auf MM News

Es geht nicht um Griechenland. Es geht darum, dass hohe Renditen ohne Risiko durch den Steuerzahler garantiert werden.

Was spricht eigentlich gegen einen Bankrott Griechenlands? – Nichts! Nur die Anleihenhalter sind gegen einen Kollaps der Hellenen. Wer steckt dahinter? Die Banken.

Es war schon immer ein lohnendes Geschäft, Anleihen halbbankrotter Staaten zu kaufen und anschließend darauf zu vertrauen, dass die Allgemeinheit schließlich doch den Bankrott verhindert.

Der Vorteil: Hohe Renditen, ein sicheres Geschäft. Das Kalkül: Staaten lässt man nicht so leicht untergehen – wenn sie nicht gerade in Südamerika liegen.

Jeder, der Griechenland-Anleihen im Depot hat, musste von Anfang an wissen, dass das Risiko hoch ist. Nicht umsonst gibt es entsprechend höhere Zinsen.

Griechenland-Bonds wurden mehrheitlich von den großen internationalen Geldhäusern und US-Investmentbanken gekauft. Ein sicheres Geschäft mit hoher Rendite!

Denn: Anstatt für das damit verbundene Risiko gerade zu stehen, spekuliert die Finanzwelt lieber darauf, dass der EU-Steuerzahler (hauptsächlich Deutschland) die Zeche zahlt. Das ist das Perfide an dem Spiel.

Nun, wo sich das Unvermeidliche abzeichnet, ist das Geschrei nach einer Auffanglösung groß. Woher kommen die Stimmen, die für eine Rettung Griechenlands plädieren? Von den Banken. Welche Drohkulisse bauen sie auf? Den totalen Zusammenbruch.

Politiker zittern schon. Das Risiko möchten sie freilich nicht eingehen. Immerhin ist ihre Wiederwahl gefährdet. Da bricht man auch schon mal geltendes Recht, um zu retten, was eigentlich nicht mehr zu retten ist.

Wenn die Drohkulisse des Totalzusammenbruchs nicht hilft, dann lässt man halt den Euro abstürzen. Ein bewährtes Rezept, eine Spezialität der großen US-Investmentbanken.

Es ist also abzusehen, dass das Pokerspiel um Griechenland auch dieses Mal aufgeht.

Doch es geht letztlich gar nicht um Griechenland. Es geht darum, die hohen Renditen zu sichern.

Jeder, der der Meinung ist, dass Griechenland unsicher sei, kann seine entsprechenden Anleihen verkaufen. Das geschieht aber nicht – im Vertrauen darauf, dass der Steuerzahler auch dieses Mal die Zeche zahlt.

Der Steuerzahler wird auch in Zukunft zahlen. Immer und immer wieder! Erst für Banken, dann für große Industrieunternehmen (GM) und schließlich für ganze Länder: Für Portugal, für Spanien, für Italien – bis das Spiel endgültig aus ist.

Kapitalismus und Börse war einem mal mit der Aufnahme von Risiken verbunden. Dafür wurden entsprechende Renditen erzielt. Totalverlust nicht ausgeschlossen.

Seit dem Bankenputsch letztes Jahr ist allerdings alles anders.

Wenn es darum geht, Gewinne einzustreichen, ist alles ok. Sollte sich jedoch irgendwo ein Totalverlust abzeichnen, muss der Staat oder eine Staatengemeinschaft bluten.

Dieses Spiel wird vielleicht noch ein paar Jahre so gehen. Mit freien Märkten und Kapitalismus hat dies freilich nichts zu tun.

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