Dienstag, 28. Juli 2009

Oliver Stone: JFK und das Unaussprechliche


Oliver Stone: JFK und das Unaussprechliche
von larry1977 @ 2009-07-24 – 23:24:13

Oliver Stone
Huffington Post
Donnerstag, 23. Juli 2009
Deutsche Übersetzung: ronpaul.blog.de

Die Ermordung von Präsident Kennedy war ein einschneidendes Ereignis für mich und für Millionen Amerikaner. Es hat den Lauf der Geschichte verändert. Es war ein niederschmetternder Schlag für unser Land und für Millionen von Menschen rund um den Globus. Es setzte einer Periode missverstandenem Idealismus ein abruptes Ende, vergleichbar zum Geist von 1989 als der Sowjetblock begann aufzuschmelzen und 2008, als unsere neuer amerikanischer Präsident fair gewählt wurde.

Heute, mehr als 45 Jahre danach, existieren tiefgehende Zweifel darüber, wie Präsident Kennedy ermordet wurde und warum. Mein Film JFK war eine Metapher für all diese Zweifel, Verdächtigungen und unbeantworteten Fragen. Nun liefert ein außergewöhnliches neues Buch die beste Darstellung dieser Tragödie und deren Auswirkungen die ich bisher gelesen habe. Dieses Buch ist James Douglass’s ‚JFK and the Unspeakable: Why He Died and Why It Matters’. Es ist ein Buch das die Aufmerksamkeit aller Amerikaner verdient; es ist eines dieser Bücher, die dadurch dass sie uns helfen die Geschichte zu verstehen, die Kraft haben diese zu verändern.

Der Untertitel fasst Douglass’s Absicht zusammen: Warum er starb und warum es wichtig ist. In seiner wundervoll geschriebenen und erschöpfend untersuchten Abhandlung zeigt Douglass die „Motive“ für Kennedy’s Ermordung auf. Er verfolgt einfach den Prozess der langsamen Umwandlung von Kennedy von einem einstigen kalten Krieger zu jemandem, der die Welt vor der Zerstörung bewahren will.

Viele dieser Abschnitte sind wohlbekannt, so wie beispielsweise Kennedy’s Enttäuschung über die CIA nach der desaströsen Schweinebuchtinvasion sowie seine Ablehnung die waghalsigen Empfehlungen der Vereinigten Generalsstabschefs bei der kubanischen Raketenkrise zu befolgen (Das stellt wohl den wahrhaft herausragenden Akt der Präsidentschaft JFK’s dar. Es ist davon auszugehen, dass jeder andere Präsident ab LBJ den Weg bis zum Atomkrieg beschritten hätte). Dann war da noch der Sperrvertrag für Atomwaffentests und JFK’s bemerkenswerte Rede vor der Amerikanischen Universität, als er vor den Menschen der Sowjetunion mit Einfühlungsvermögen und Mitgefühl über unsere gemeinsame Menschlichkeit sprach und aussagte „dass wir alle diesen kleinen Planeten bewohnen. Wir atmen alle dieselbe Luft. Wir sorgen uns alle über die Zukunft unserer Kinder. Und wir sind alle sterblich.“

Aber viele dieser Abschnitte verbleiben unbekannt: Kennedy’s Hintertürendialog mit Chruschtschow und deren gemeinsames Streben eine Übereinstimmung zu finden; seine geheime Öffnung zu einem Dialog mit Fidel Castro (lief genau in der Woche seiner Ermordung); und seine Entschlossenheit sich nach seiner möglichen Wiederwahl 1964 aus Vietnam zurückzuziehen.

All diese Schritte führten dazu, dass er als regelrechter Verräter in gewissen Kreisen der Militär-Geheimdienst-Gemeinschaft angesehen wurde. Dies waren die Kräfte, welche seine Ermordung planten und ausführten. Kennedy selbst sagte 1962, nachdem er das Buch „Sieben Tage im Mai“ gelesen hatte, bei dem es um einen Militärputsch in den USA geht, dass wenn er eine weitere Schweinebucht hätte, das gleiche auch ihm passieren könnte. Nun, er hatte eine weitere „Schweinebucht“, er hatte mehrere. Und ich denke Kennedy hat seinen eigenen Tod mit diesen Worten vorhergesagt.

Warum spielt es eine Rolle? Der Tod von JFK bleibt ein wichtiger Wendepunkt in unserer Geschichte. Diejenigen die seinen Tod herbeiführten haben nicht nur auf einen Mann gezielt, sie haben eine Vision angegriffen – eine Vision von Frieden. Die Konsequenzen seines Todes für dieses Land und die Welt können nicht abgeschätzt werden. Diese Konsequenzen dauern an. In einem hohen Grad wird das Schicksal unseres Landes und die Zukunft des Planeten von Schattenmächten kontrolliert die Douglass die „Unaussprechlichen“ nennt. Nur durch Demaskierung dieser Mächte und durch Konfrontation mit der Wahrheit unserer Geschichte können wir das Versprechen von Demokratie erneuern und Anspruch auf Kennedy’s Version von Frieden erheben.

Aber verlass Dich nicht auf mein Wort. Lies dieses herausragende Buch und komm zu Deinen eigenen Schlussfolgerungen.

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